Mostindien - Schweizer Reiseziel für Genussurlauber

Wie verführerisch ein Apfel sein kann, ist seit Adam und Eva bestens bekannt. Welche Anziehungskraft die rotbackigen Früchte auch heute noch entfalten, erlebt man auf einer Reise durch Mostindien. So wird der Kanton Thurgau am Schweizer Ufer des Bodensees aufgrund seiner nach unten spitz zulaufenden Form liebevoll genannt.

Typisch für die Landschaft sind sanft-hügelige Weiden, herrliche Aussichten auf den Bodensee und… Apfelwiesen soweit das Auge reicht. Im August beginnt die Ernte der beliebtesten Frucht der Schweiz. Saft, Most und Apfelwein fliessen dann frisch durch die Kehlen durstiger Gäste. Zum Beispiel der Tröpfel, ein sanft perlender alkoholfreier Sekt aus Ostschweizer Trauben und Äpfeln. Erfunden haben ihn zwei Wirtinnen aus Mammern am Untersee. 

Im Brennerei- und Saftmuseum der Mosterei Möhl in Arbon erfahren Besucher Wissenswertes über die Ursprünge der Saftproduktion. Die weithin bekannte Mosterei saftet einheimisches Obst zu erfrischenden Getränken ohne und mit Alkohol. Darunter die Cuvée Jean-Georges, ein nach dem traditionellen Flaschengärverfahren hergestellter Apfelschaumwein mit geringem Alkoholgehalt. 

Die Familie Stäheli keltert in Frasnacht aus Obst von alten Hochstammbäumen den leichten, weissweinähnlichen Birnenwein Napoléon – ein typisches Mitbringsel aus der Region, zumal am Untersee mit dem späteren Kaiser Napoleon III. der letzte Kaiser der Franzosen aufwuchs. Ebenfalls auf dem Obsthof der Stähelis geniesst man Käsefondue nach Mostindien-Art: Apfelstücke werden in den flüssigen Käse getunkt, die fruchtig-leichte Variante des Schweizer Nationalgerichtes. Wer zum Käse zu viel trinkt, lässt sich hinterher einfach ins weiche Strohbett sinken, das im angeschlossenen „Strohhotel“ bereits für die Gäste gemacht ist.

Mostgalerie und Strohhotel Stäheli, Kratzern 39, 9320 Frasnacht, Tel. +41 (0)71 446 47 72, paul-staeheli@bluewin.ch, www.mostgalerie.ch.
 

Eine passende Wegzehrung für den neun Kilometer langen Apfellehrpfad in Altnau am Bodensee sind „Öpfelringli“. Bei den Altnauer Apfelwochen im September dreht sich alles um Mostindiens knackige Frucht. Am 21. September findet auch schweizweit der Tag des Apfels statt. 

In der Obstsortensammlung Roggwil gedeihen auf Hochstammbäumen 320 vom Aussterben bedrohte Sorten, neben vielen Äpfeln auch Birnen, Zwetschgen, Pflaumen und Kirschen. Wer sich in Herzogin Olga, Kronprinz Rudolf oder Red Marylinn verliebt, kann eine Baumpatenschaft übernehmen, auf Wunsch bei der Pflege helfen und den Ertrag des Baumes geniessen. Was man daraus alles machen kann, lernen Besucher beim Apfelkochkurs des BBZ, Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, das auch Obstgartenführungen anbietet.

Wer nun möglichst viele der süss-säuerlich erfrischenden Attraktionen erleben und sich gleichzeitig entspannt und sportlich bewegen möchte, radelt die Most-Tour mit dem E-Bike, das in Romanshorn ausgeliehen werden kann. 

Unter dem Motto „Immer dem Apfel entlang“ führt die Runde mit Start- und Zielpunkt in Romanshorn in zwei Tagesetappen  77 und 47 Kilometern auf dem Seerücken über Steckborn am Untersee nach Weinfelden und über das Barockstädtchen Bischofszell wieder zurück. Stromtankstellen entlang der Strecke sorgen für die Energie der E-Bikes, während die Fahrer entlang der fruchtigen Stationen Energie tanken. 

Schlaf im Stroh bietet auch der Apfelbaubetrieb und Ferienhof „Feierlenhof“ von Rita Barth in Altnau an, der Altnauer Apfellehrpfad führt an ihm vorbei. Bei Rita Barth kann man auch Patenschaften für Apfelbäume übernehmen

Feierlenhof, CH-8595 Altnau, Tel. +41 (0)71 695 23 72, info@feierlenhof.ch, www.feierlenhof.ch. 


An Kochkursen und Apfelführungen nimmt man im Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg und im nahen Fruthwilen teil. Verschiedenste Rezepte für Apfelkuchen erlernen Hobby-Bäcker an einem Abend zum Preis von 66 Franken. Innovative Obstbauern in Fruthwilen nahe dem Arenenberg führen Wissbegierige durch ihren Obstgarten. Die Teilnahme kostet 15 Franken / ca. 12 Euro. 

Anmeldung: Thurgau Tourismus, CH-8580 Amriswil, Tel. +41 (0)71 414 11 44, www.thurgau-tourismus.ch


Besonderer Schaumwein ohne und mit Alkohol wird in Mammern hergestellt. Die Idee stammt von den Wirtinnen Patricia Dähler-Kraus (Restaurant Klingenzellerhof) und Esther Schaefer-Meier (Gasthof Adler) aus Mammern. Weil 2007 die Promille-Grenze auf 0,5 herabgesetzt wurde, entwickelten sie den alkoholfreien Aperitif aus Trauben und Äpfeln. 

Tröpfel GmbH: Haupstrasse 11, 8265 Mammern, www.troepfel.ch


In Arbon lädt das Museum der Familie Möhl zu einer Entdeckungstour über Saft und Obstbrände. Geöffnet ist es unter der Woche von 8 bis 12 Uhr und 13.30 bis 18.30 Uhr, samstags durchgehend von 8 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Besonders fein für Radtouristen: Auf dem Betriebsgelände kann man sich mit frischem Obstsaft direkt aus der Zapfanlage versorgen. 

Mosterei Möhl: St. Gallerstrasse 213, 9320 Arbon, www.moehl.ch


Die zweitägige Rundtour durch den Thurgau mit Übernachtung in Weinfelden beginnt und endet in Romanshorn und kostet 218 Franken / 179 Euro pro Person. Enthalten sind eine Übernachtung, Gepäcktransport, Reiseunterlagen und Kartenmaterial. Auf Wunsch sind Velo- oder E-Bike-Miete möglich. 

SwissTrails GmbH, Trockenloostrasse 101, 8105 Regensdorf. www.swisstrails.ch


Über 75 Kilometer der „Grand Tour of Switzerland“ führen durch den Thurgau. Von Stein am Rhein kommend über Kreuzlingen, Romanshorn und Arbon nach St. Gallen. Ab sofort ist die Strecke auch im Thurgau ausgeschildert, über 650 Wegweiser wurden montiert, damit sich die Gäste aus Allerwelt bestens durch die Schweiz navigieren können.

Auf der Strecke durch den Thurgau ergeben sich immer wieder herrliche Ausblicke über den Bodensee. Vom Napoleon-Schloss Arenenberg bis zum Saurer Oldtimer-Muesum locken entlang des Weges viele stilechte Ausfahrt-Ziele. Beliebte Aussichtspunkte laden immer wieder dazu ein, rechts ran zu fahren und zu geniessen. Aussergewöhnliche Touring-Hotels und sehenswerte Hafenstädtchen machen die Fahrt durch Mostindien zu einem ganz besonderen Highlight.

Die Strecke hat grosse Vorbilder wie etwa die Route 66 in den USA oder die Garden Route in Südafrika. Auf der Strecke entlang des Südufers vom Bodensee locken neben Schlössern und Kunstmuseen jede Menge Ausflugsziele für Motor- und Technikfans. Aus der ehemaligen Lokremise in Romanshorn ist inzwischen die Eisenbahnerlebniswelt Locorama geworden.

Das Saurer Museum in Arbon beeindruckt mit einer Sammlung schwerer Nutzfahrzeuge, das älteste aus 1911. Und in Romanshorn ist die Autobau Erlebniswelt mit der Fahrzeugsammlung des ehemaligen Rennfahrers Fredy Lienhard ein heisser Tipp für Fans von schnittigen Flitzern.

Die „Grand Tour of Switzerland“ ist eine über 1‘600 Kilometer lange touristische Route durch die Schweiz mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten und attraktiven Ausflugsmöglichkeiten entlang und im nahen Umkreis der Strecke auf den landschaftlich schönsten Strecken der Schweiz.

Die Rundtour erfüllt zwei grosse Gästebedürfnisse: die Reduktion der Komplexität in der Reisevorbereitung und die Garantie, die Highlights der Schweiz zu erleben.

www.myswitzerland.com/de-de/grand-tour-of-switzerland.html


 
10 Restaurants im Thurgau bieten Apfelmenüs oder Apfelgerichte an, so etwa der Landgasthof Seelust in Egnach-Wiedehorn (www.seelust.ch), das Wellnesshotel Golf Panorama in Lipperswil (www.golfpanorama.ch) und das Trompeterschlössle Tägerwilen (www.trompeterschloessle.ch)


Weitere Informationen: Thurgau Tourismus, CH-8580 Amriswil, Tel. +41 (0)71 414 11 44, info@thurgau-tourismus.ch, www.thurgau-tourismus.ch

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